Antibiotika
Bei der Haltung von Tieren ist es wichtig, ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen zu gewährleisten. Dazu gehören strenge Unterbringungs- und Bewirtschaftungsmaßnahmen, um Krankheiten vorzubeugen. Wenn Infektionen auftreten, müssen die Tiere unter Umständen behandelt werden, oft mit Antibiotika, um die Genesung zu unterstützen.
Nebenwirkungen des Antibiotikaeinsatzes
Der übermäßige Einsatz von Antibiotika hat Nebenwirkungen. Ein unkontrollierter Einsatz kann zu Antibiotikaresistenzen führen, wodurch die Behandlung von Infektionen erschwert wird. Dieses Problem betrifft nicht nur den Tiersektor, sondern auch die menschliche Gesundheit.
Plan zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes
Im Jahr 2008 haben die niederländischen Tiersektoren, die Regierung und die Organisation der Tierärzte einen Plan zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung ausgearbeitet. Dieser Plan hat zu beachtlichen Erfolgen geführt: 2017 wurde der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung insgesamt um 63 % und in der Masthähnchenhaltung um 74 % gesenkt. Der Einsatz von wichtigen Antibiotika in der Humanmedizin wurde sogar noch deutlicher reduziert.
Der Plan sieht vor, dass nur noch Tierärzte Antibiotika verschreiben dürfen, nachdem sie den Bedarf in den Betrieben ermittelt haben, was früher die Landwirte selbst taten. Der gesamte Antibiotikaeinsatz wird in einer zentralen Datenbank erfasst, die von der Behörde für Tierarzneimittel (SDa) überwacht wird. Tiere mit Antibiotikarückständen dürfen nicht für den menschlichen Verzehr geschlachtet werden.
Aktionsplan zur weiteren Verringerung
Im Jahr 2015 wurde eine neue Vereinbarung getroffen, um den Einsatz von Antibiotika weiter zu reduzieren, da sich der Rückgang zu verlangsamen schien. Jeder Tiersektor entwickelte spezifische Pläne für eine weitere Reduzierung bis 2020. Dieser Plan erwies sich als erfolgreich: 2017 wurde der Antibiotikaeinsatz in der Masthähnchenhaltung im Vergleich zu 2009 um 74 % reduziert.